Inhaltliche Ziele im Godehardjahr
Drei Adjektive sollen dem Godehardjahr eine inhaltliche Orientierung geben: jesuanisch, benediktinisch, menschlich. Mit diesen Adjektiven können wir eine Verbindung zu Godehard herstellen, der mit der Botschaft Jesu Christi als Benediktiner für die Menschen da war.
Jesuanisch
Godehard hat sich an Jesus Christus orientiert. Das hat ihn frei und zuversichtlich sein lassen. Als Christinnen und Christen wird uns die gute Botschaft geschenkt. Eine Botschaft, die uns immer wieder aufrichtet. Gleichzeitig sind wir gerufen, diese Botschaft auch weiter zu schenken, damit möglichst viele Kraft, Zuversicht und Stärke für ihr Leben erhalten.
Benediktinisch
Godehard lebte nach der Regel des Heiligen Benedikt. Er lebte aus dem Gleichgewicht von Beten und Arbeiten, von geistlicher Ruhe und kreativen Aufbruch. Die Benediktsregel und das geistliche Leben der Benediktiner sind auch heute noch ein faszinierender Lebensentwurf, der auch außerhalb von Klostermauern inspirieren kann: Z.B. die Durchbrechung des Alltags mit geistlichen Auszeiten, das Hören auf die Jungen, um immer wieder neue Perspektiven zu berücksichtigen, die herzliche Gastfreundschaft, die Begegnungen unvergesslich werden lässt.
Menschlich
Von Godehard wird häufig erwähnt, wie wichtig es ihm war, nah an den Menschen zu sein. Dazu gehörten für ihn nicht nur das Zuhören, Schulen bauen und durch Glaubensorte und Präsenz Raum für Seelsorge und Teilhabe zu schaffen, sondern auch ein Ausbau der Armenfürsorge. Heute tangiert das besonders Fragen von Kinderarmut, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion, aber auch Themen wie Migration, Europa und Solidarität. Hinter so einem kleinen, fast selbstverständlichen Begriff wie „menschlich“ verbergen sich also fast alle politischen Fragen dieser Zeit.
Godehard, als politischer, streitbarer Bischof, hätte sicher seine Freude gehabt, die Fragen seiner Zeit mit den unseren abzugleichen und dabei neben dem inneren Kompass auch die Frage nach Zeitgenossenschaft und der Rolle der Kirche in gesellschaftlichen Fragen neu zu stellen.