Projekt "Ausgrenzung durch Bildung bekämpfen"
Am 05.05.22 fiel der Startschuss für ein gemeinsames Projekt des Caritasdiözesanverbands Hildesheim und europäischer Caritas-Partnerverbände aus Polen (Krakau), der Tschechischen Republik (Prag) und Österreich (Linz) mit dem Titel „Ausgrenzung durch Bildung bekämpfen“.
Das internationale Projekt dauert bis Februar 2024 an und wird im Rahmen des von Bischof Heiner ausgerufenen Godehardjahrs durchgeführt. Anhand eines klassischen Austauschprogramms sollen sich die Teilnehmenden über die Wege aus der Armut austauschen und mit bewährten Praktiken in den beteiligten EU-Mitgliedstaaten vertraut machen. Zur „Krönung“ des Projektes soll eine gemeinsame „Godehard-Erklärung“ werden. Diese soll Anregungen in Bezug auf die brennenden Fragen der Gegenwart wie Armut, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion formulieren, und zwar im Kontext der europäischen Solidarität.
Während des Vorbereitungstreffens Anfang Mai 2022 in Hildesheim wurden Erwartungshaltungen, Wünsche, aber auch konkrete Bedarfe im Bereich der Armutsbekämpfung gesammelt, und ausgetauscht. Man suchte und fand Gemeinsamkeiten aber auch Differenzen. Diskussionsthemen waren mitunter Beratungs- und Bildungsangebote im Bereich der Armutsbekämpfung, wie auch selbstverständlich aktuelle Herausforderungen wie die sozialpolitischen Folgen der russischen Aggression auf die Ukraine, insbesondere die Aufnahme und Integration von Geflüchteten.
Diskutiert und abgestimmt wurde auch der Projektablauf. Unter anderem wird es vier Runde Tische geben: in Krakau wird es um Projekte zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung gehen, in Prag um die besonderen Probleme von Kindern und Jugendlichen und in Wien um die zielgruppengerechte Beratungsangebote, die Menschen aus der Armut führen sollen. Der „deutsche“ Runde Tisch wiederum wird sich mit sozial gerechtem Klimaschutz befassen. Den politischen Rahmen des Projektes bildet die Zielsetzung des Europäischen Sozialgipfels von Porto. Demnach soll bis zum Jahr 2030 die Armutsquote in der gesamten Europäischen Union um 15 Prozent reduziert werden. Hierbei spielt der niederschwellige Zugang zu Bildung eine wichtige Rolle.
Neben den inhaltlichen Themen standen auch Geschichte und Kirche auf dem Programm. Die Gäste konnten sich bei gemeinsamen abendlichen Spaziergängen die Altstadt Hildesheims anschauen; sichtlich beeindruckt waren sie auch von dem herzlichen Empfang am Domhof durch Bischof Heiner und Weihbischof Schwerdtfeger im Zuge der offiziellen Eröffnung des Godehardjahrs.
Martin Weimann und Agnieszka Krawczyk-Balon